Nicht jeder unserer Gedanken ist wahr.
Gedanken sind nicht real. Man kann sie nicht anfassen, riechen oder hören. Trotzdem glauben wir häufig, sie wären real. Nehmen wir das Beispiel der Zitrone: wenn sie sich in Gedanken vorstellen, wie sie eine saftige Zitrone aufschneiden und in diese gedanklich hineinbeißen, dann werden die meisten von uns feststellen, dass uns das Wasser im Mund zusammenläuft, die Muskulatur im Mund und Gesicht sich zusammenzieht und wir womöglich ein erfrischendes Gefühl haben. Doch entspricht die Zitrone der Realität? Nein, sie existiert nur in unseren Gedanken. Aber die körperliche und emotionale Reaktion ist real und echt. Genauso können wir es mit Glaubenssätzen, Annahmen und Mustern vergleichen, die schon lange meistens seit der Kindheit in uns angelegt sind und die wir für wahr halten. Häufig überstehen diese aber auch den Realitätscheck nicht, lösen aber trotzdem Gefühle wie Traurigkeit oder Wut in uns aus. Nehmen wir z.B. den Gedanken „Ich bin nur etwas wert, wenn ich etwas leiste.“ Für viele entspricht dieser Gedanke zunächst der Wahrheit. Kommt es dann aufgrund von Krankheit, Jobverlust oder anderen Ereignissen zum Leistungsausfall, landen diese Menschen schnell in einer Depression oder in einer Anpassungsstörung, weil der Gedanke nur noch negative Gefühle auslöst. Negative Gedanken können die verschiedensten psychischen Leiden auslösen. Die kognitive Verhaltenstherapie versucht Annahmen, automatische Gedanken oder Glaubenssätze gemeinsam mit dem Klienten zu finden und sie zu korrigieren.
Praktisch bedeutet - Sie erlernen während der Therapiestunden Techniken, wie z.B. die Minientspannung oder den Wohlfühlanker, die Sie zu Hause anwenden können. Sie lernen Schritt-für-Schritt belastende Gedanken loszulassen und durch alternative Gedanken zu ersetzen.
Integrativ bedeutet - die Praktiken werden individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt. Jeder Mensch ist individuell und bekommt deshalb auch seine individuelle Therapie. Die moderne Hirnforschung hat bewiesen, dass Veränderungen bis ins hohe Alter möglich sind, da unser Gehirn bis zum Tod lernfähig bleibt. Man nennt das auch die Neuroplastizität des Gehirns. Je mehr ich es trainiere, umso mehr verfestigen sich die neuen Gedanken.
Verhaltenstherapie - symptombezogene Arbeit. Sie arbeiten an Ihren aktuellen Belastungen und Gedanken. Um neue Verhaltens- und Sichtweisen zu erarbeiten, werden mit Hilfe verschiedener Werkzeuge Verhaltensweisen auf dahinterliegende Gedanken und Muster untersucht und neue Verhaltens- bzw. Denkweisen erarbeitet.
Der Erfolg liegt in der Kraft der Wiederholung.
Gemeinsam mit Ihnen spüre ich die Gedanken auf, die negative Gefühle bei Ihnen verursachen. Eine Therapiesitzung beginnt immer mit einer gemeinsamen Entspannungsübung. Durch dieses gemeinsame Ritual ist es mir möglich, eine sichere und entspannte Situation für das Therapiegespräch zu schaffen. Danach berichteten Sie mir etwas über die Situationen oder Erlebnisse, die Sie belasten. Diese können lange in der Vergangenheit liegen oder ganz aktuell präsent sein. Dabei schicke ich Sie bewusst gedanklich nochmals in die Belastung, damit Sie die Emotionen und Gefühle spüren und benennen können, die diese Situation in Ihnen auslöst. Danach bauen wir diese Emotionen durch den X- Prozess ab. Erst wenn die Emotionen abgebaut sind, ist gutes kognitives Arbeiten möglich. Der negative Gedanke wird dann analysiert und überprüft. In den meisten Fällen finden Sie durch eine spezielle Frage-Technik (ABC-Modell, Dialogtechnik) einen alternativen Gedanken, der bei Ihnen positive Gefühle auslöst. Die Aufgabe ist es dann, den negativen Gedanken immer wieder durch den positiven Gedanken zu ersetzen. Dabei spielt die Wiederholung eine große Rolle. Von nichts kommt nichts!
Das heißt konkret: Sie müssen bereit sein, aktiv an dem Prozess mitzuwirken.